Die Emigration deutschsprachiger Wissenschaftler in die Türkei ab 1933 - Bildungshilfe oder postkolonialer Übergriff?
Forschungskonzept
I. Titel der Forschung:
“Die deutsch-türkischen Medizinbeziehungen 1839 bis 1989 mit besonderer Berücksichtigung der Emigration deutschsprachiger Mediziner in die Türkei während der NS-Herrschaft in Deutschland von 1933 bis 1945 in ihrem sozial- und wissenschaftshistorischen Wirkungszusammenhang.” Die Naturwissenschaften, die Philosophie und die Literaturwissenschaften als durch Emigranten in der Türkei vertretene Wissenschaftsgebiete wurden zum Vergleich mit der Medizinemigration in die Analyse mit einbezogen.
Geförderter Zeitraum: 1989-1995
II. Methode
Untersucht werden die Bedingungen der Möglichkeit eines Wissenschafts- und Technologietransfers durch Emigranten in die Türkei..
Die Forschung entwickelt sich im Dialog der Forscherin zum Forschungsgegenstand und ist noch nicht abgeschlossen: Die unter Leitfragen erhobenen Forschungsergebnissen führen zu neuen Forschungsfragen. So werden die Strukturmerkmale des Gegenstand entwickelt. (Qualitative Heuristik).
Die Resultate werden fortlaufend veröffentlicht (vgl. Liste der Publikationen).
III. Leitfragen am Ausgangspunkt der Forschung:
1. Wie wirkte die Tätigkeit der in die Türkei emigrierten Wissenschaftler und Fachspezialisten auf die türkischen Wissenschaftsstrukturen im Zuge der türkischen Staats- und Gesellschaftsreform?
Wie wirkte sich der Entwicklungsstand der türkischen Wissenschaft auf einen Transfer neuer Wissenschaftsgebiete in die Türkei aus?
Wie wirkte sich die Arbeit der Emigranten auf die Entwicklung der republikanischen Türkei zu einer modernen Industriegesellschaft aus?
Wie wirkten sich die türkischen Bedingungen auf die Entwicklung der vor der Emigration eingeschlagene Arbeitsrichtung der Emigranten in der Türkei aus?
Wie wirkte die Emigration in die Türkei auf die Zukunftsplanung der Emigranten?
Wie wirkten die politischen Bedingungen in Deutschland und Österreichs auf die Vertreibung der Emigranten?
Wie wirkten sich die politischen Entwicklungen in NS-Deutschland und in der republikanischen Türkei zwischen 1933 bis 1945 auf die Behandlung der Emigranten in der Türkei aus?
2. Ein Komplex von Anschlussfragen bezieht sich auf die Rolle von Emigrantenschülern in der türkischen Wissenschaftsgeschichte.
Ein weiterer Fragenkomplex bezieht sich auf die Rolle der weiblichen Spezialisten im türkischen Reformprojekt.
Z.Zt. wird die Auswirkung der rechtsnationalen Opposition in der Republikanischen Volkspartei (CHP) auf das kemalistische Emigrantenprojekt bearbeitet
IV. Forschungsvorgehen
1. Literaturrecherche
2. Archive in Europa (Archivordnung vor 1993)
2.1 Universitätsarchive in Deutschland, Polen, Österreich, Tschechoslowakei (ehem. Reichsgebiet)
Untersuchte Quellen: Verwaltungs- und Personalakten, Vorlesungsverzeichnisse, Literatur zur Universitätsgeschichte
2.2. Archive, allgemein
Bundesarchiv Koblenz, Potsdam
Zentrales Staatsarchiv,Merseburg
Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz
Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina
Politisches Archiv des Auswärtigen Amts
Berlin Document Center
Institut für Zeitgeschichte
Archiv der Max-Planck Gesellschaft
Werksarchiv Leuna-Werke
Schweizer Bundesarchiv Bern
Untersuchte Quellen: Nachlässe, Sach- und Personalakten von Ministerien, Universitäten, Zeitungssammlungen
2.3 Bibliotheken
Germania Judaica Köln
Deutsche Bibliothek Leipzig, Frankfurt
Stadtbibliotheken Frankfurt, Düsseldorf
Bodleian Library, London
ETH-Bibliothek Zürich
Untersuchte Quellen: Literatur zum Thema, Nachlässe, Dokumente der einschlägigen Hilfsorganisationen
3. Recherche in der Türkei:
Zur Recherche in der Türkei lag eine Staatsgenehmigung vor, ergänzt durch eine Genehmigung des Rektorenrats der Universität Istanbul zur Akteneinsicht, Kopie und Zitation der Akten
3.1. Archive
Universität Istanbul: Zentralarchiv, Institutsarchive, Medizinhistorisches Institut
Universität Ankara: Archive der Fakultät für Agronomie, Fakultät für Sprache, Geschichte und Literatur
Maden Tetkik Arama Enstitüsü (Bodenforschungsinstitut)
Refik Saydam Enstitüsü (Hygiene-Institut)
Stadtarchiv Istanbul
Archiv der Zeitschrift Shalom
Privatsammlungen
3.2. Bibliotheken
Bibliothek der ehem. Landwirtschaftlichen Hochschule Ankara.
Türkische Nationalbibliothek
Untersuchte Quellen: Dokumente zur Arbeit und zu den Lebensbedingungen der Emigranten in der Türkei, zur Planung und Verwaltung des Emigrantenprojekts durch den türkischen Staat
4. Interviews
Nachfolger der Emigranten und akademischen Schüler in anderen Institutionen, türkische und deutsche Zeitzeugen, Emigranten, Verwandte der Emigranten
Forschungskonzept
I. Titel der Forschung:
“Die deutsch-türkischen Medizinbeziehungen 1839 bis 1989 mit besonderer Berücksichtigung der Emigration deutschsprachiger Mediziner in die Türkei während der NS-Herrschaft in Deutschland von 1933 bis 1945 in ihrem sozial- und wissenschaftshistorischen Wirkungszusammenhang.” Die Naturwissenschaften, die Philosophie und die Literaturwissenschaften als durch Emigranten in der Türkei vertretene Wissenschaftsgebiete wurden zum Vergleich mit der Medizinemigration in die Analyse mit einbezogen.
Geförderter Zeitraum: 1989-1995
II. Methode
Untersucht werden die Bedingungen der Möglichkeit eines Wissenschafts- und Technologietransfers durch Emigranten in die Türkei..
Die Forschung entwickelt sich im Dialog der Forscherin zum Forschungsgegenstand und ist noch nicht abgeschlossen: Die unter Leitfragen erhobenen Forschungsergebnissen führen zu neuen Forschungsfragen. So werden die Strukturmerkmale des Gegenstand entwickelt. (Qualitative Heuristik).
Die Resultate werden fortlaufend veröffentlicht (vgl. Liste der Publikationen).
III. Leitfragen am Ausgangspunkt der Forschung:
1. Wie wirkte die Tätigkeit der in die Türkei emigrierten Wissenschaftler und Fachspezialisten auf die türkischen Wissenschaftsstrukturen im Zuge der türkischen Staats- und Gesellschaftsreform?
Wie wirkte sich der Entwicklungsstand der türkischen Wissenschaft auf einen Transfer neuer Wissenschaftsgebiete in die Türkei aus?
Wie wirkte sich die Arbeit der Emigranten auf die Entwicklung der republikanischen Türkei zu einer modernen Industriegesellschaft aus?
Wie wirkten sich die türkischen Bedingungen auf die Entwicklung der vor der Emigration eingeschlagene Arbeitsrichtung der Emigranten in der Türkei aus?
Wie wirkte die Emigration in die Türkei auf die Zukunftsplanung der Emigranten?
Wie wirkten die politischen Bedingungen in Deutschland und Österreichs auf die Vertreibung der Emigranten?
Wie wirkten sich die politischen Entwicklungen in NS-Deutschland und in der republikanischen Türkei zwischen 1933 bis 1945 auf die Behandlung der Emigranten in der Türkei aus?
2. Ein Komplex von Anschlussfragen bezieht sich auf die Rolle von Emigrantenschülern in der türkischen Wissenschaftsgeschichte.
Ein weiterer Fragenkomplex bezieht sich auf die Rolle der weiblichen Spezialisten im türkischen Reformprojekt.
Z.Zt. wird die Auswirkung der rechtsnationalen Opposition in der Republikanischen Volkspartei (CHP) auf das kemalistische Emigrantenprojekt bearbeitet
IV. Forschungsvorgehen
1. Literaturrecherche
2. Archive in Europa (Archivordnung vor 1993)
2.1 Universitätsarchive in Deutschland, Polen, Österreich, Tschechoslowakei (ehem. Reichsgebiet)
Untersuchte Quellen: Verwaltungs- und Personalakten, Vorlesungsverzeichnisse, Literatur zur Universitätsgeschichte
2.2. Archive, allgemein
Bundesarchiv Koblenz, Potsdam
Zentrales Staatsarchiv,Merseburg
Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz
Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina
Politisches Archiv des Auswärtigen Amts
Berlin Document Center
Institut für Zeitgeschichte
Archiv der Max-Planck Gesellschaft
Werksarchiv Leuna-Werke
Schweizer Bundesarchiv Bern
Untersuchte Quellen: Nachlässe, Sach- und Personalakten von Ministerien, Universitäten, Zeitungssammlungen
2.3 Bibliotheken
Germania Judaica Köln
Deutsche Bibliothek Leipzig, Frankfurt
Stadtbibliotheken Frankfurt, Düsseldorf
Bodleian Library, London
ETH-Bibliothek Zürich
Untersuchte Quellen: Literatur zum Thema, Nachlässe, Dokumente der einschlägigen Hilfsorganisationen
3. Recherche in der Türkei:
Zur Recherche in der Türkei lag eine Staatsgenehmigung vor, ergänzt durch eine Genehmigung des Rektorenrats der Universität Istanbul zur Akteneinsicht, Kopie und Zitation der Akten
3.1. Archive
Universität Istanbul: Zentralarchiv, Institutsarchive, Medizinhistorisches Institut
Universität Ankara: Archive der Fakultät für Agronomie, Fakultät für Sprache, Geschichte und Literatur
Maden Tetkik Arama Enstitüsü (Bodenforschungsinstitut)
Refik Saydam Enstitüsü (Hygiene-Institut)
Stadtarchiv Istanbul
Archiv der Zeitschrift Shalom
Privatsammlungen
3.2. Bibliotheken
Bibliothek der ehem. Landwirtschaftlichen Hochschule Ankara.
Türkische Nationalbibliothek
Untersuchte Quellen: Dokumente zur Arbeit und zu den Lebensbedingungen der Emigranten in der Türkei, zur Planung und Verwaltung des Emigrantenprojekts durch den türkischen Staat
4. Interviews
Nachfolger der Emigranten und akademischen Schüler in anderen Institutionen, türkische und deutsche Zeitzeugen, Emigranten, Verwandte der Emigranten
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